Ausstellungen über den berühmten niederländischen Maler Vincent van Gogh, der als einer der Mitbegründer der modernen Malerei gilt, gab es schon vielerorts. In der neuen Ausstellung der Royal Academy in London, die seit dem 23. Januar 2010 bis zum 18. April 2010 geöffnet ist, geht es nicht nur um das künstlerische Wirken von Vincent van Gogh, sondern auch um die Klärung der Frage: Wer war Vincent van Gogh eigentlich?
Korrespondenz von Van Gogh
Die Royal Academy präsentiert neben den Bildern van Goghs auch Briefe aus der Korrespondenz mit dem jüngeren Bruder des Malers Theo. Dieser Schriftverkehr bietet dem Besucher der Ausstellung die Gelegenheit, mehr über die Gedankenwelt und das Innenleben des Künstlers zu erfahren: War van Gogh wirklich der geniale Maler, der die Grenze zum Wahnsinn so weit überschritt, bis er sich gar ein Ohr abschnitt und Selbstmord begeht? Die Briefe Vincent van Gogh zeugen von einem hochkultivierten und nachdenklichen Wesen, das nichts mit dem Bild eines besessenen, wahnsinnigen Künstlers gemein hat. 65 Gemälde und 30 Zeichnungen zeigen in der Ausstellung in London besonders durch die Kombination mit van Goghs Briefen, dass man den Menschen Vincent van Gogh nicht nur durch seine Kunst, sondern auch mithilfe seiner Briefe definieren muss.
Vincent van Gogh ein Mann des Wortes
Den handgeschriebenen Briefen Vincent van Goghs, die im Rahmen der Ausstellung in London durch die Royal Academy präsentiert werden, sind oft Skizzen oder Zeichnungen hinzugefügt, anhand derer sich der Maler in aller Ausführlichkeit über die Wahl seiner Motive und Farben sowie über das Fortschreiten seines Wirkens auslässt. Mithilfe dieser Briefe wird schnell klar, dass van Gogh nicht nur ein begnadeter Maler, sondern zudem auch ein äußerst talentierter Schreiber war. Zudem wird aus den Briefen auch die innige Verbundenheit van Goghs zur Natur transparent, so wie in einem Brief aus dem Jahre 1882, den der Maler an seinen Bruder Theo mit den Worten verfasste: „Es ist die Pflicht des Künstlers, die Natur zu studieren und seine ganze Intelligenz und seine Gefühle dafür einzusetzen, sein Werk für andere verständlich zu machen.“
Die Präsentation der Bilder in Verbindung mit den Briefen van Goghs lassen die Ausstellung der Royal Academy in London 2010 zu einer in dieser Form noch nicht gesehenen Veranstaltung werden, die dem interessierten Besucher viele wissenswerte Neuigkeiten über das Leben des Menschen van Goghs zuteil werden lässt.
Christian Bathen
Datum: 07.02.2010
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