WM 2010 ohne Ballack

Nun ist amtlich, was Bundestrainer Joachim Löw und mit ihm Millionen deutscher Fußball-Fans befürchtet haben: Kapitän Michael Ballack (Chelsea London) kann definitiv nicht bei der FIFA WM 2010 auflaufen.

Leid und Freud des Michael Ballack

Leid und Freud lagen bei Ballack in den vergangenen Tagen sehr dicht beieinander: Zwar konnte der Mittelfeldakteur am vergangenen Wochenende mit Chelsea London das Double bei dem Sieg im FA Cup Finale in Wembley gegen Portsmouth sichern und somit neben der englischen Meisterschaft auch den englischen Cup nach London holen. Dieser Titel hatte allerdings einen hohen Preis: Ballack wurde in der 1. Hälfte übel vom Ex-Berliner Kevin-Prince Boateng gefoult, dass er nach vor dem Pausenpfiff verletzt ausgewechselt werden musste. Diese Verletzung erwies sich nun im Nachhinein als äußerst folgenschwer: Ballack zog sich bei dem Foul in seinem rechten Sprunggelenk einen Innenbandriss und einen Teilabriss der Syndesmose zu, so diagnostizierte DFB-Mannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt im Rahmen einer Kernspintomographie in München.

Wer soll Ballack vertreten?

Nachdem sich der erste Schock über den Ausfall des Kapitäns der deutschen Nationalmannschaft etwas gelegt hat, denkt Coach Löw intensiv über die neue „Baustelle“ im defensiven Mittelfeld der deutschen Auswahl nach: Wer soll Ballack vertreten? Unter den aktuell in den vorläufigen Kader des deutschen Teams berufenen Spieler drängt sich am ehesten Khedira vom VfB Stuttgart auf. Der Schwabe hat aber eines mit den anderen Kandidaten gemeinsam: Alle können den Verlust der Erfahrung nicht wettmachen, der durch den Ausfall des in fast 100 Länderspielen und vielen europäischen Vereinsspielen gestählten Leaders Ballack. Daher mehren sich die Stimmen, die nun die Rückkehr des aussortierten Bremer Routiniers Frings fordern – und monieren zugleich, dass sich der Bundestrainer hier ähnlich wie im Fall Kevin Kuranyi bei Frings womöglich zu früh festgelegt hat.